Armut
Die DGSF engagiert sich seit 2009 für das Thema Armut und beabsichtigt, die kontextuellen Auswirkungen von Armut auf Menschen, insbesondere auch auf Kinder, Jugendliche und Familien noch stärker als bisher in den Fokus zu nehmen.
März 2023
Kinderarmut bekämpfen - Jetzt: Keine Mogelpackung bei Kindergrundsicherung!
Am 3. März fand in Berlin ein Gespräch mit der Bundesfamilienministerin Lisa Paus und Vertreter*innen von Spitzenverbänden zur Ausgestaltung der Kindergrundsicherung statt. Die DGSF engagiert sich seit Jahren für einen sozialpolitischen Paradigmenwechsel und die Einführung einer Kindergrundsicherung, die allen Kindern und Jugendlichen ein würdevolles Aufwachsen und eine gleichberechtigte Teilhabe an Bildung ermöglicht. Julia Hille, Vorstandsmitglied der DGSF, hat an dem Gespräch im Familienministerium teilgenommen.
Zur vollständigen Nachricht vom 8. März 2023
22. Februar 2022
Aktuelle Informationen des Bündnis Kindergrundsicherung
- FAQs zum Konzept Kindergrundsicherung. Kinder brauchen mehr!
- Kinder brauchen mehr! Unser Vorschlag für eine Kindergrundsicherung
10. Februar 2022
Umsetzung der EU-Kindergarantie: DGSF ist Mitglied eines breiten Bündnis zur Forderung einer Gesamtstrategie zur Bekämpfung der Kinderarmut in Deutschland
Ein breites Bündnis von 17 Organisationen und Verbänden fordert mit einem kinderrechtlichen Eckpunktepapier die Bundesregierung auf, bei der Erarbeitung des Nationalen Aktionsplans zur EU-Kindergarantie eine Gesamtstrategie zur Bekämpfung der Kinderarmut in Deutschland auf den Weg zu bringen. Wichtig ist aus unserer Sicht die umfassende Kinder- und Jugendbeteiligung an diesem Prozess ebenso wie ein systemübergreifender Ansatz. Die Kindergarantie muss dabei ihrem Namen und Anspruch gerecht werden und darauf hinwirken, allen Kindern und Jugendlichen soziokulturelle Teilhabe und gleichberechtigten, niederschwelligen und diskriminierungsfreien Zugang zu allen sozialen Diensten zu garantieren.
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September bis Dezember 2020: Die DGSF beim europäischen Fachgespräch von AGF und COFACE
Die auf EU-Ebene geplante Kindergarantie umfasst u.a. die Sicherung des Zugangs von Kindern zu kostenloser medizinischer Versorgung, unentgeltlicher Bildung, kostenlosen Betreuungseinrichtungen, angemessenen Wohnverhältnissen und geeigneter Ernährung. In der auf Initiative der deutschen Ratspräsidentschaft entstandenen Erklärung fordern die unterzeichnenden Staaten, entschieden gegen Kinderarmut vorzugehen und die Rechte von Kindern zu stärken. Die Kindergarantie ist eine vielversprechende Initiative und bietet eine Chance, den Kampf gegen Kinder- und Familienarmut zu verstärken. Die DGSF unterstützt die Initiative der Verbünde und engagiert sich seit über 10 Jahren im Bündnis Kindergrundsicherung.
Am 29. September 2020 fand von den beiden Verbünden, der AGF (Arbeitsgemeinschaft der deutschen Familienorganisationen e.V.) und „COFACE Families Europe“ ein gemeinsames Europäisches Fachgespräch zum Thema "The Child Guarantee - a tool to tackle family poverty?“ als Hybridveranstaltung statt. Für die DGSF folgten Petra Lahrkamp in Präsenz sowie online Katja Belenkij (beide Kita-Expertinnenteam DGSF) und Julia Hille (FG-Sprecherin Systemische Sozialarbeit) der Einladung der AGF zu dieser medial und inhaltlich professionell gestalteten Veranstaltung.Den Tagungsbericht der drei DGSF-Mitglieder finden Sie hier.
Am 11. Dezember 2020 wurde eine Deklaration veröffentlicht, mit der die EU-Mitgliedstaaten ihre Bereitschaft zur Unterstützung der EU-Kindergarantie erklären und ihre Verpflichtung für eine angemessene Umsetzung auf nationaler Ebene betonen. In dem Brief wird die dringende Notwendigkeit von weiteren Schritten zur Bekämpfung von Kinderarmut und die Bedeutung, die dabei der Unterstützung der Familien zukommt, betont.
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DGSF fordert mit Bündnis „Ratschlag Kinderarmut“: Allen Kindern und Jugendlichen ein gutes Aufwachsen ermöglichen
Anlässlich des Internationalen Kindertages am 1. Juni 2020 forderte ein breites Bündnis unter Federführung der Nationalen Armutskonferenz (nak) Bund, Länder und Kommunen auf, der Bekämpfung der Armut von Kindern und Jugendlichen in Deutschland die Aufmerksamkeit zu geben, die sie verdient. Dazu appellierte das Bündnis, dem sich auch die DGSF angeschlossen hat, an die politisch Verantwortlichen, endlich konkrete Konzepte mit notwendigen Umsetzungsschritten vorzulegen, die Kinderarmut verhindern und allen Kindern und Jugendlichen ein gutes Aufwachsen ermöglichen! https://www.dgsf.org/themen/stellungnahmen-1/gemeinsame-erklarung-des-ratschlags-kinderarmut
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DGSF ist Gastmitglied der Nationalen Armutskonferenz (NAK)
Die Nationale Armutskonferenz ist ein Zusammenschluss der deutschen Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege mit deutschlandweit tätigen Fachverbänden und Selbsthilfeorganisationen sowie dem Deutschen Gewerkschaftsbund. Sie arbeitet im Beirat zum Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung mit und bezieht Stellungnahmen zu aktuellen gesellschaftlichen Diskussionen und politischen Planungen und Entwicklungen.
Der Vorstand der DGSF hat im Frühjahr 2017 beschlossen, sich noch intensiver als in der Vergangenheit mit dem Thema Armut als kontextuellem Rahmen von schwierigen Lebenssituationen von Menschen zu befassen. Da sich der Fachverband nicht ausschließlich zu diesem Thema gegründet hat, ist eine volle Mitgliedschaft in der Nationalen Armutskonferenz nicht möglich. Die DGSF ist jedoch seit Dezember 2017 Gastmitglied! Dies wurde von Seiten der Geschäftsführung der NAK in einem Brief vom 15. Dezember 2017 bestätigt.
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Der erste Armutsbericht des Paritätische Wohlfahrtsverbandes wurde im Dezember 1989 erstellt, seitdem werden regelmäßig Armutsberichte veröffentlicht. Die bisher erschienen Armutsberichte sind abrufbar unter: https://www.armutskongress.de/armutsbericht/.
In Armutsbericht 2017 ist deutlich beschrieben, dass die Armut in Deutschland auf einen neuen Höchststand von 15,7 Prozent angestiegen ist. Die Armut hat im Vergleich zum Vorjahr noch einmal zugenommen, z. B. bei Alleinerziehenden auf 44 Prozent und bei kinderreichen Familien auf 25 Prozent. Alarmierend sei im Zehn-Jahres-Vergleich insbesondere die Armutsentwicklung bei Rentnerinnen und Rentnern. Ihre Armutsquote stieg zwischen 2005 und 2015 von 10,7 auf 15,9 Prozent und damit um 49 Prozent, ein völliger „Ausreißer in der Armutsstatistik“.
Hier ein
Übersichtsartikel zum Thema Kinderarmut von Michael David, Sprecher der AG Grundsicherung der Nationalen Armutskonferenz.
Kinderarmut: Bündnis Kindergrundsicherung
Bericht über die UNICEF-Studie zur Kinderarmut in Deutschland: http://www.rp-online.de/nrw/panorama/unicef-studie-35-prozent-der-kinder-im-ruhrgebiet-leben-in-armut-aid-1.6898823
Bericht „Armutsfolgen für Kinder und Jugendliche - Erkenntnisse aus empirischen Studien in Deutschland“ der Bertelsmann-Stiftung: https://www.bertelsmann-Stiftung.de/fileadmin/files/BSt/Publikationen/GrauePublikationen/Studie_WB_Armutsfolgen_fuer_Kinder_und_Jugendliche_2016.pdf
Um die Auswirkungen von Armut auf Kinder und Jugendliche politisch zu bekämpfen arbeitet die DGSF seit 2009 aktiv im Bündnis Kindergrundsicherung mit.
Über die Fachgruppe Armut – Würde – Gerechtigkeit wird die DGSF zu diesem Thema bei bundesweiten Veranstaltungen vertreten.
Aktuelle Informationen aus der Vergangenheit
- 7. November 2018: Anlässlich des 13. Treffens der Menschen mit Armutserfahrung fordern die Nationale Armutskonferenz und die im „Ratschlag Kinderarmut“ zusammengeschlossenen Verbände die Bundesregierung auf, „mit großer Priorität wirksam und zielgerichtet die Armut von Kindern, Jugendlichen und ihren Familien zu bekämpfen“.
- 17. Oktober 2018: Die Nationale Armutskonferenz veröffentlicht zum Internationalen Tag zur Beseitung von Armut den Schattenbericht "Armut stört" (pdf). Dieser verbindet Analysen und Positionen mit Statements von Betroffenen. Somit erfüllt er pointiert die Funktion eines Parallelberichtes zum 5. Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung aus 2017.
- 11. Oktober 2018: Die Nationale Armutskonferenz, das Deutsche Institut für Menschenrechte, die Diakonie und die Arbeitslosenselbsthilfe Oldenburg veröffentlichen eine Dokumentation „Wie kommen die Armen zu ihrem Recht?“.
- Oktober 2018: Die Tafel Deutschland und vier große Verbände der freien Wohlfahrtspflege – der Deutsche Caritasverband, die Diakonie Deutschland, der Paritätische Gesamtverband, der Arbeiterwohlfahrt Bundesverband – fordern in der gemeinsamen Erklärung „Soziale Gerechtigkeit schaffen – Gemeinsam gegen Armut und Ausgrenzung“ die Politik auf, sich stärker gegen Armut und Ausgrenzung einzusetzen. Zur Pressemitteilung.
- Unter dem Motto „Armut stört – immer“ lädt die Nationale Armutskonferenz (nak) am 6. und 7. November 2018 bundesweit zum 13. Treffen der Menschen mit Armutserfahrung ein.
Das Treffen der Menschen mit Armutserfahrung soll von Armut Betroffenen eine Gelegenheit zum Austausch und zur Vernetzung geben. Die nak hat auch zur Aufgabe, die Interessenvertretung der von Armut Betroffenen zu fördern.
Das finale Programm wird im September veröffentlicht werden. Geplant sind unter anderem Workshops zu Selbstorganisation, diffamierender Sprache, Frauenarmut, Mieterprotesten und Kinderarmut. In den Workshops werden Expertinnen und Experten, Aktive aus der Selbstorganisation von Armen und Politikerinnen und Politiker mit uns diskutieren. Link zur Anmeldung. - Das Bundesweite Bündnis "AufRecht bestehen" fordert, die Wohnsituation von Arbeitslosengeld-II- und Sozialhilfeberechtigten deutlich zu verbessern und ruft zur Aktionswoche vom 30. April bis zum 6. Mai 2018 auf.
- Die DGSF beteiligt sich an einem gemeinsamen Aufruf verschiedener Organisationen für mehr soziale Gerechtigkeit unter dem Motto „Umsteuern: Armut stoppen – Zukunft schaffen. Gefordert wird ein Umsteuern, da die soziale Schieflage in Deutschland nicht hinzunehmen ist. Deutschland ist eines der reichsten Länder der Welt. Trotzdem gibt es eine Vielzahl sozialer Probleme, die man nicht leugnen darf und die für dieses Land unwürdig sind. In Deutschland leben immer noch Millionen Menschen in Armut, jedes fünfte Kind ist arm. Die Organisatoren machen deutlich, dass soziale Ungleichheit die gesellschaftlichen Entscheidungsprozesse beeinflusst und die Demokratie gefährdet. Es wird eine starke Sozialpolitik gebraucht, eine Infrastruktur, die allen offen steht und den Mut, Reichtum dahin umzuverteilen, wo er dringend benötigt wird. Die Bekämpfung von Armut und sozialer Ungleichheit kostet Geld. Hier wird ein Umsteuern in der Steuer- und Finanzpolitik gefordert sowie bei der Bekämpfung von Armut und Ausgrenzung. Dringend nötig sind unter anderem eine bessere soziale Absicherung und Stärkung der Erwerbstätigen sowie der Erwerbslosen, der Rentnerinnen und Rentner, der Kinder und Familien, der Menschen mit Behinderung und der Schutzsuchenden. Link zu der Kampagne: https://www.reichtum-umverteilen.de/
https://www.reichtum-umverteilen.de/fileadmin/files/Dokumente/RU_Dokumente/umverteilen_flyer-2017_WEB.pdf
- Vom 27.-28. Juni 2017 findet der 2. Armutskongress in Berlin statt. Das Motto der diesjährigen Veranstaltung ist „Umsteuern: Armut stoppen, Zukunft schaffen.“ Weitere Informationen zu dem Programm finden Sie unter: https://www.armutskongress.de/armutskongress-2017/programm/. Die Fachgruppensprecherin der Fachgruppe Armut – Würde – Gerechtigkeit, Tanja Kuhnert, wird für die DGSF an dem Kongress teilnehmen und berichten.
- Der DGSF-Vorstand hat im Oktober 2016 beschlossen, einen Antrag auf Mitgliedschaft der DGSF in der Nationalen Armutskonferenz (NAK) zu stellen. Dies ist im Juni 2017 geschehen. Die Nationale Armutskonferenz ist ein Zusammenschluss der deutschen Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege mit deutschlandweit tätigen Fachverbänden und Selbsthilfeorganisationen sowie dem Deutschen Gewerkschaftsbund. Sie arbeitet im Beirat zum Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung mit und bezieht Stellungnahmen zu aktuellen gesellschaftlichen Diskussionen und politischen Planungen und Entwicklungen.