Kindertagesbetreuung – systemisch angeschaut
Juli 2020
„Kinder während und nach der Corona-Pandemie“ - Eine Zusammenstellung von Erfahrungen von DGSF-Mitgliedern im Juni 2020
Die folgenden Erfahrungen wurden im Rahmen der Vorbereitung auf eine Online-Konferenz am 3. Juli 2020 zum Thema „Kinder, Jugendliche und Familien in und nach der Corona-Krise“ von Birgit Averbeck zusammengestellt und kann gerne ergänz werden. Senden Sie Ihre Anmerkungen, die sich an der Clusterung orientieren sollten, möglichst bis 31. August 2020 an: averbeck|at|dgsf.org.
November 2019:
Keine Schnellschüsse – Kindertagesbetreuung braucht Qualität!
Die DGSF positioniert sich gegen Pläne für eine gering qualifizierende Ausbildung von Personal für Kindertagesstätten. Mit ihrer Stellungnahme
zu einem neuen Ausbildungsgang „staatlich geprüfte Fachassistenz für frühe Bildung und Erziehung“ appelliert sie an die Kultusministerkonferenz, ein entsprechendes Vorhaben bei der kommenden Sitzung am 5. Dezember 2019 nicht zu beschließen.
September 2019
Qualität der Kindertagesbetreuung
Die DGSF nimmt mit einem Positionspapier Stellung zur Qualitätsentwicklung in Kindertagesstätten und markiert Qualitätskriterien, die es bei den vielschichtigen Aufgaben in einer Kindertagesbetreuung aus systemischer Sicht zu betrachten gilt. Erarbeitet wurde die Stellungnahme von Professorin Silvia Hamacher, Petra Lahrkamp, Anita Permantier und Myria Sprenger, einem Expertinnenteam Kita der DGSF. Zur Stellungnahme
August 2018:
Entwurf des Kita-Qualitätsentwicklungsgesetzes („Gute-KiTa-Gesetz“) liegt vor und erntet Kritik
Der Entwurf eines Gute-KiTa-Gesetzes soll noch im September im Kabinett beraten werden, das Gesetz soll Anfang 2019 in Kraft treten.
Das Ziel des Gesetzesentwurfs ist, durch eine bundesweite und länderspezifische Weiterentwicklung der Qualität in der Kindertagesbetreuung dazu beizutragen, gleichwertige Lebensverhältnisse für das Aufwachsen von Kindern zu schaffen und eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Erwerbstätigkeit zu gewährleisten. Die Absicht des Bundes, die Länder zukünftig bei der Verbesserung der Kita-Qualität zu unterstützen, ist zu begrüßen. Gleichwohl wird der Gesetzentwurf von vielen Verbänden kritisch gesehen.
Die Kritik umfasst insbesondere folgende Punkte:
- Das fehlende Ziel, verbindliche, bundesweit einheitliche und wissenschaftlich fundierte Standards in der Kindertagesbetreuung dauerhaft einzurichten.
- Die Befreiung von Elternbeiträgen als prioritäres Handlungsfeld voranzubringen und dabei andere, wichtigere Themen wie einen guten Fachkraft-Kind Schlüssel, die Gewinnung und Sicherung qualifizierter Fachkräfte und die Stärkung der Leitungskräfte, zu vernachlässigen.
- Die mangelnde Verbindlichkeit bei der Zusicherung von Finanzierungen des Bundes.
Die einzelnen Stellungnahmen können hier runtergeladen werden:
- Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (BAGFW)
- Diakonie
- Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge (DV)
- Sozialverband Deutschland
Die DGSF beabsichtigt, nach Inkrafttreten des Gesetzes eine fachlich-systemische Kommentierung zu veröffentlichen.
DGSF setzt sich für Qualität in der Kindertagesbetreuung ein
Im Rahmen der familienpolitischen Arbeit der DGSF wird zukünftig auch die Qualität der Kindertagesbetreuung in den Fokus genommen.
Die kontextuellen Bedingungen in der Kindertagesbetreuung stehen in Wechselwirkungen zu der pädagogischen Qualität der Förderung und Bildung von Kindern sowie der Arbeit mit den Eltern im Rahmen einer Erziehungspartnerschaft. Insofern darf es nicht nur um einen quantitativen Ausbau von Betreuungsplätzen gehen, sondern auch die Qualität der Arbeit in den Kindertagesstätten und in der Kindertagespflege muss sich weiterentwickeln und in den Blick der fachpolitischen Öffentlichkeit gelangen.
Die DGSF schließt sich darum jetzt öffentlich einer Erklärung mehrerer Verbände zur Einführung einheitlicher Qualitätsstandards in der Kindertagesbetreuung aus September 2017 an.
In diesem Zusammenhang wird ein „Expertenteam Kita“ der DGSF die Entwicklungen eines „Gute Kita-Gesetzes“ und die Wechselwirkungen gesetzlicher Vorgaben auf Familien und Kinder im Blick behalten und fachliche Positionierungen der DGSF anregen. Das Expertenteam setzt sich derzeit zusammen aus den DGSF-Mitgliedern Petra Lahrkamp, Anita Permantier, Myria Sprenger und Silvia Hamacher und nimmt gerne Anregungen zu dem Thema über die Fachreferentin für Jugendhilfe, Birgit Averbeck (averbeck@dgsf.org), auf.