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Organisationen sind komplexe Systeme, häufig mit zahlreichen Hierarchieebenen und immer mit vielfältigen Vernetzungen, die das Ziel verfolgen, über eine effektive Zusammenarbeit die Erfüllung einer ganz bestimmten Aufgabe zu realisieren. Wenn Störungen im Prozess auftreten, will die systemische Organisationsberatung zur Stabilisierung und Weiterentwicklung des gesamten Systems beitragen. Die Muster des Zusammenspiels der einzelnen Teile der Organisation stehen daher im Mittelpunkt des Beratungsprozesses, nicht einzelne Inhalte oder einzelne Arbeitsgruppen.
Systemische Organisationsberatung ist auf eine langfristige Entwicklung gerichtet und grenzt sich von einer eher punktuellen, know-how-orientierten Beratung ab. Die Kultur der Organisation steht im Mittelpunkt des Interesses. Dabei soll die gesamte Organisation unter besonderer Berücksichtigung der Kompetenzen einzelner Mitglieder und Teams angeregt werden. Störungen werden aufgespürt, und das schlummernde Ideen- und Veränderungspotential wird aktiviert. Die Hilfe der Organisationsberater konzentriert sich auf die Hilfe zur Selbsthilfe. Ihre Arbeit trägt oft dazu bei, Kommunikationsbarrieren abzubauen, Kompetenzen für die Problemlösung zu fokussieren und das Blickfeld in Richtung auf "Utopien und Unmöglichkeiten" zu erweitern. Diese Bewegungen brauchen Organisationen, um sich auf ständig sich verändernde Umwelten (Kunden, Märkte etc.) zu orientieren, die notwendigen Anpassungsschritte zu vollziehen und gleichzeitig doch ihre Einzigartigkeit zu pflegen und weiter zu entwickeln. Manchmal - im Falle von zu viel Innovation oder zu rasantem Tempo von Veränderungen - haben Berater auch die Aufgabe, die Tradition, das Geleistete und das Gelungene sowie den gemeinsamen Erfolg als wichtiges Bindeglied einer gemeinsamen Identität im Sinne eines Gemeinschafts- und Sicherheitsgefühls innerhalb der Organisation in den Blick zu bringen.
Die Beratungsmethoden sind vielfältig und müssen für die Kultur der jeweiligen Organisation maßgeschneidert werden. Neben Gruppen- und Moderationsmethoden finden Metaphern und Geschichten eine breite Anwendung. Bewährt haben sich auch Methoden, die helfen Strukturen oder Prozesse zu modellieren, wie beispielsweise Planspiele, Organisationsaufstellungen oder Territorigramme.
(Carmen Beilfuß / DGSF)
Familientherapie und Systemische Praxis
Grundlegende Fakten zum therapeutischen Ansatz für Entscheidungsträger aus Politik und Gesundheitsversorgung sowie für Kunden/Patienten, zusammengestellt von einer Arbeitsgruppe des europäischen Familientherapieverbandes EFTA
Stellungnahme der DGSF zum Thema Familienaufstellungen (2/2023)